Mit jedem Atemzug – Breathwork als kraftvolle Methode in der Psychotherapie

Der Atem ist weit mehr als ein vegetativer Vorgang – er ist ein unmittelbarer Ausdruck unseres psychophysischen Zustands, ein Spiegel unserer Emotionen und ein kraftvolles Werkzeug zur Selbstregulation. In vielen Kulturen wird er mit Lebensenergie gleichgesetzt, in psychotherapeutischen Ansätzen fungiert er als Brücke zwischen Körper und Geist. Die aktuelle Popularität von Atemmethoden – von „Breathwork“ über die Wim-Hof-Methode bis zur Buteyko-Atmung – weist auf ein wachsendes gesellschaftliches Bedürfnis nach einfachen, wirksamen Zugängen zur inneren Balance hin.
Dieses Seminar vermittelt die physiologischen und kulturgeschichtlichen Grundlagen der Atmung und zeigt, wie vielfältige Atemtechniken gezielt in der psychotherapeutischen Praxis eingesetzt werden können – etwa zur Stressregulation, Affektverarbeitung, Depressionsbehandlung und Förderung von Achtsamkeit.
Zentrale Inhalte:
- Physiologische Grundlagen der Atmung
- Kulturhistorische Wurzeln der Arbeit mit der Atmung
- Atemmuster und ihre Verbindung zu Emotionen, insbesondere bei Angst, Depression und Stress
- Techniken zur Aktivierung und Beruhigung des autonomen Nervensystems
- Atembezogene Exposition bei Ängsten und posttraumatischer Belastung
- Förderung von Körperwahrnehmung, Selbstakzeptanz und therapeutischer Präsenz
- Einsatzmöglichkeiten in Einzel- und Gruppensettings
- Wirksamkeitsforschung: Evidenzlage zu Ateminterventionen in der Psychotherapie
Nutzen und Mehrwert:
Sie erlernen und erproben zentrale Atemtechniken im Selbsterleben und reflektieren deren Einsatzmöglichkeiten für unterschiedliche psychotherapeutische Kontexte. So erweitern Sie Ihr methodisches Repertoire mit einer niedrigschwelligen, körperorientierten und unmittelbar wirksamen Intervention, die sich sowohl zur Stabilisierung als auch zur vertieften emotionalen Verarbeitung eignet. Auch der Transfer in den Alltag und die Integration in bestehende therapeutische Konzepte wird thematisiert.
Methoden:
- Erfahrungsaustausch und Diskussion
- Interaktiver Vortrag
- Praktisches Üben und Selbsterfahrung
- Anwendungsbeispiele und Fallreflexion