Zwischen Grandiosität und Verletzlichkeit – Narzissmus in der Psychotherapie verstehen und behandeln

Inhalt:
Bislang gibt es ein deutliches Defizit an verhaltenstherapeutischen Konzepten zur Therapie von Patient:innen mit einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung bzw. -akzentuierung. In der Praxis hat man es aber sehr häufig mit diesen Patient:innen zu tun, welche oftmals eine brüchige Therapiemotivation aufweisen und bezüglich der Beziehungsgestaltung eine große Herausforderung für die Therapeut:innen darstellen. Nicht zuletzt aufgrund der häufig schwach ausgeprägten Störungseinsicht und den narzisstischen Abwehrstrategien stellt sich für die Therapeut:innen die Frage, woran und in welcher Form sie/er effizient arbeiten kann. Zu den größten Herausforderungen hierbei gehört die therapeutische Beziehungsgestaltung, welche nicht nur den Bedürfnissen und Schwierigkeiten der Patient:innen Rechnung tragen muss, um deren Therapiemotivation zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt ist darüber hinaus auch die Arbeit mit der Problemaktualisierung in der therapeutischen Beziehung (auch Übertragung genannt).
Ziel:
In diesem Kurs sollen zunächst die verschiedenen Facetten des Narzissmus und seine klinisch relevanten Erscheinungsbilder vorgestellt werden, wobei der Unterschied zwischen dem grandiosen und dem vulnerablen Typ von besonderer Bedeutung ist. Hierauf folgt eine Übersicht über die Grundlagen und Techniken eines integrativen Therapieansatzes vermittelt werden. Hierzu gehören wesentlich (1) das Fallkonzept, (2) der Aufbau der Therapie, (3) die therapeutische Beziehungsgestaltung, (4) Schemaklärung und -bearbeitung und (5) praktische Verhaltensfertigkeiten sowie prosoziale Übungen.
Literatur:
Lammers CH (2023). Narzisstische Störung. Göttingen: Hogrefe